Beziehung und Partnerschaft

Dem menschlichen Wesen ist ein Bedürfnis nach Erfüllung seiner Wünsche und Befriedigung seiner Bedürfnisse zutiefst eingeprägt.

Je nachdem wieviele seiner Wünsche und Bedürfnisse erfüllt sind und in welchem Maße, könnte man für einen Menschen eine Art "Zufriedenheitsindex" angeben, eine Maßzahl für den Grad an Erfüllung und Befriedigung.

Das menschliche Wesen kann nur ein gewisses Maß an Unerfülltheit ertragen, andernfalls kommt es zu Suchterscheinungen, die als Ersatzbefriedigung dienen und den Zufriedenheitsindex wieder nach oben in einen erträglichen Bereich korrigieren.

Wir haben also auf der einen Seite echte Erfüllung und auf der anderen Seite Ersatzbefriedigungen (in Form von Sucht), die ein Defizit an echter Erfüllung kompensieren.

Nun ist es so, dass zwischenmenschliches Zusammensein eines der stärksten "Zufriedenheitsmittel" überhaupt ist. Das meine ich ganz allgemein, also nicht nur auf sexuelle Beziehungen und Partnerschaft bezogen:

Absolut jede zwischenmenschliche Interaktion hebt den Zufriedenheitsindex eines Menschen und das interessanterweise auch dann, wenn die Begegnung eigentlich nicht positiv ist. Selbst ärgerliche Begegnungen sind besser als gar keine.

In einem energetischen Sinne hängt das mit der Aufmerksamkeit zusammen, die Menschen "sich schenken". "Aufmerksamkeit schenken" - das ist keine Redewendung sondern ganz praktische, fast messbare Realität. Die Aufmerksamkeit eines Menschen ist eine Energie - eine gewaltige Energie, die ein anderer empfängt. Und diese Energie hebt den Zufriedenheitsindex, weil sie die Energie eines Menschen anhebt.

Gut. Wenn aber schon jede x-beliebige zwischenmenschliche Interaktion den Zufriedenheitsindex eines Menschen nach oben drückt - wie muss das dann erst bei partnerschaftlichen Beziehungen sein?

Der Wunsch nach einer erfüllten Partnerschaft und die Befriedigung sexueller Bedürfnisse dürfte für die meisten Menschen sehr weit oben - wenn nicht gar ganz oben - auf der Wunschliste stehen. Und das zu Recht. Denn nichts sonst kann ein solches Maß an Erfüllung bieten, wie eine erfüllte Liebesbeziehung.

Warum erzähle ich das?

Man muss diese Dinge wissen, um eine Reihe von Problemen zu verstehen, die im Kontext von Beziehungen auftreten können und in die wir jetzt schrittweise Klarheit bringen werden.

nächstes Kapitel: Liebeskummer (Was nicht Liebe ist)