Das Zyklische

Viele Prozesse in Beziehungen sind zyklischer Natur. Das heißt, sie bewegen sich in Wellen. Sie kommen und sie gehen und sie kommen wieder usw.

Das betrifft zum Beispiel

Die meisten Menschen haben aber von einer Beziehung folgende Vorstellung:

"Am Anfang ist es ganz doll schön und dann lässt es immer mehr nach."

Das will natürlich keiner. Eigentlich wollen wir, dass es immer schön bleibt.

Und nun passiert folgendes:

Wenn ein bestimmter Aspekt der Beziehung auf dem absteigenden Ast ist - eigentlich nur VORÜBERGEHEND - dann glauben die meisten Menschen: "Das ist der Anfang vom Ende!"

Und dann beginnen sie, sich dagegen zu stemmen. Sie kämpfen dagegen an, leugnen es weg, flüchten sich in Illusionen.

Und was passiert?

Was eigentlich nur ein vorübergehender Rückgang war, wächst sich zu einem Problem aus: Das negative Phänomen wird durch den Aktionismus verstärkt. Was eigentlich nur ein Wellental war, wird nun tatsächlich eine andauernde negative Erfahrung.

Ich persönlich glaube, dass daran ganz viele Beziehungen zugrunde gehen, die eigentlich Potential gehabt hätten. Man erkennt das auch daran, dass einige Zeit nach dem Schluss ein echtes Bedürfnis wächst, die Beziehung wieder aufzunehmen. Damit meine ich allerdings nicht die Angst vor dem Allein-Sein als Triebfeder sondern ein echtes Bedürfnis, die Beziehung wieder aufleben zu lassen. (Das kann man leicht verwechseln.)

Gut. Aber was ist die Lösung?

Die Lösung ist natürlich, gar nichts zu unternehmen und stattdessen die Entwicklung offen hinzunehmen. Das bedeutet vor allem auch, alle damit einhergehenden negativen Gefühle zuzulassen und hochkommen zu lassen.

EIGENTLICH ist der Normalfall nicht, dass Beziehungen immer mehr nachlassen, sondern dass Beziehungen wachsen. Beziehungen wachsen mit jeder Aufgabe, die im Rahmen einer Beziehung gelöst wird. Die Öffnung für die Gefühle - für ALLE Gefühle - ist der Schlüssel dazu, die Aufgaben im Rahmen einer Beziehung zu lösen.

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